Der Labrador

…ist schon Einzigartig!
Durch seine soziale Verträglichkeit, seinem sanften und freundlichen Wesen ist er als Familienhund sehr beliebt.
Ursprünglich nur als Jagdhund  / Arbeitshund gezüchtet, wird er  heute häufig auch als Rettungs-, Such-, Spür-  oder als Assistenzhund eingesetzt.
Der vielseitige, intelligente und apportier-freudige Labrador Retriever sollte geistig und körperlich ausgelastet werden. Wasser ist dabei sein Element und er möchte seinem Menschen stets gefallen („will to please“)…

Rassestandard

(FCI-Standard Nr. 122 – Auszug aus aktueller Publikation vom 22.11.2024)
VERWENDUNG : Apportierhund.
KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 8 Apportierhunde, Stöberhunde,
Wasserhunde. Sektion 1 Apportierhunde. Mit Arbeitsprüfung.
 
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:
Es wird allgemein angenommen, dass der Labrador Retriever von der Küste Neufundland’s abstammt, wo Fischer gesehen wurden, die einen ähnlich aussehenden Hund zum apportieren der Fische benutzten. Ein vorzüglicher Wasserhund, dessen Veranlagung durch sein wasserabweisendes Haar und seine einzigartige Rute, welche von otterähnlicher Form ist, betont wird.
Im Vergleich ist der Labrador keine sehr alte Rasse; sein Rasseclub wurde in 1916 gegründet und der Gelbe Labrador Retriever Club wurde im Jahr 1925 gegründet. Der frühe Ruhm des Labrador’s stammt von den Arbeitsprüfungen, welche ursprünglich im späten 18. Jahrhundert von Col. Peter Hawker und dem Earl von Malmesbury in dem Land eingeführt wurden. Ein Hund mit dem Namen Malmesbury Tramp, wurde von Lorna, Countess Howe, als einer der Grundstöcke des modernen Labradors beschrieben.
 
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Kräftig gebaut, kurz in der Lendenpartie, sehr rege, (welches übermäβiges Gewicht oder Substanz aussschlieβt); breiter Oberkopf; breit und tief in Brust und Rippenkorb; breit und stark in Lende und Hinterhand.
 
VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Ausgeglichen, sehr aufgeweckt. Vorzügliche Nase, weiches Maul; begeisternde Wasserfreudigkeit. Anpassungsfähiger, hingebungsvoller Begleiter. Intelligent, eifrig und willig, mit groβem Bedürfnis seinem Besitzer Freude zu bereiten. Von freundlichem Naturell, mit keinerlei Anzeichen von Aggressivität oder deutlicher Scheue.
 
KOPF
OBERKOPF:
Schädel: Breit, gut modelliert ohne fleischige Backen.
Stopp: Deutlich ausgeprägt.
GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Breit, gut ausgebildete Nasenlöcher.
Fang: Kraftvoll, nicht spitz.
Kiefer / Zähne: Kiefer von mittlerer Länge; Kiefer und Zähne kräftig mit einem perfekten, regelmäβigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
AUGEN: Mittelgroβ, dabei Intelligenz und gutes Wesen zeigend, braun oder haselnussfarben.
OHREN: Nicht groβ oder schwer, dicht am Kopf anliegend, hoch und ziemlich weit hinten angesetzt.
HALS: Trocken, stark, kraftvoll, in gut gelagerte Schultern übergehend.
 
KÖRPER:
Obere Profillinie: Obere Linie gerade.
Lendenpartie: Breit, kurz und kräftig.
Brust: Von guter Breite und Tiefe, stark gewölbter, fassförmiger Rippenkorb dieser Eindruck darf nicht durch übermäβiges Gewicht erreicht werden.
RUTE :
Kennzeichnendes Merkmal, sehr dick am Ansatz, sich allmählich zur Rutenspitze verjüngend, mittellang, ohne Befederung, jedoch rundherum stark mit kurzem, dickem und dichtem Fell bedeckt, damit in der Erscheinung « rund », dies wird mit « Otterschwanz » umschrieben. Kann fröhlich, sollte jedoch nicht gebogen über dem Rücken getragen werden.
 
GLIEDMASSEN
VORDERHAND:
Allgemeines: Vorderläufe vom Ellenbogen bis zum Boden gerade, sowohl von vorne als auch von der Seite betrachtet. Läufe gut unter dem Körper platziert.
Schulter: Schulterblätter lang und gut schräg gelagert.
Oberarm (Humerus): nahezu gleich lang wie das Schulterblatt.
Unterarm: Vorderläufe von guter Knochenstärke und gerade. Vorderpfoten: Rund, kompakt; gut aufgeknöchelt und mit gut ausgebildeten Ballen.
HINTERHAND:
Allgemeines: Gut ausgebildete Hinterhand, zur Rute hin nicht abfallend.
Kniegelenk: Gut gewinkelt.
Sprunggelenk: Hacken tiefstehend. Kuhhessigkeit im höchsten Masse unerwünscht.
Hinterpfoten: Rund, kompakt, gut aufgeknöchelt und mit gut ausgebildeten Ballen.
GANGWERK: Frei, raumgreifend, dabei in Vor- und Hinterhand gerade und parallel.
 
HAARKLEID
Haar: Kennzeichnendes Merkmal, kurz, dicht, nicht wellig, ohne Befederung, fühlt sich ziemlich hart an; wetterbeständige Unterwolle.
Farbe: Einfarbig schwarz, gelb oder leber/schokoladenbraun. Gelb reicht von hellcreme bis fuchsrot, leberfarben/schokoladenbraun reicht von hell bis dunkel. Ein kleiner weiβer Fleck auf der Brust und auf der Hinterseite des Vordermittelfußes ist zulässig.
 
GRÖSSE: (Ideale Widerristhöhe)
Rüden 56-57 cm,
Hündinnen 54-56 cm.
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist und seiner Fähigkeit, die verlangte rassentypische Arbeit zu erbringen.
 
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:
• Aggressive oder übermäβig ängstliche Hunde.
• Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen.
• Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
• Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.
ES GIBT DEN LABRADOR RETRIEVER NUR IN 3 (ANERKANNTEN) FARBEN:
SCHWARZ, GELB  UND BRAUN! 

Gesundheit

Verantwortungsvolle Züchter legen großen Wert auf die Gesundheit ihrer Zuchthunde. Der Grundstein für ein gesundes Hundeleben ist von deren Sorgfalt abhängig. Die beiden zuchtbuchführenden Vereine (LCD e.V. und DRC e.V.) innerhalb des VDH – die sich der Förderung und Gesundherhaltung dieser wunderbaren Rasse verschrieben haben – stellen deshalb hohe und nachvollziehbare Anforderungen bezüglich der Zuchtzulassung. Diese Anforderungen bzw. Voraussetzungen für die Zucht können auf den jeweiligen Seiten nachgelesen werden.
Hin und wieder werden wir gefragt, was die ganzen Abkürzungen bei unseren Hunden bedeuten.
Deshalb hier ein kleines Abkürzungsverzeichnis zu den beim Labrador Retriever häufigsten Untersuchungen / möglichen Erkrankungen.
 
Knochen / Gelenke:
HD = Hüftgelenksdysplasie (Röntgen HD A frei, B Verdacht, C leichte HD, D mittlere HD, E schwere HD)
ED = Ellenbogendysplasie (Röntgen ED 0 frei, I leichte ED, II mittlere ED, III schwere ED)
OCD Schulter / Sprunggelenk = Osteochondrosis dissecans sowie der Arthrosegrad
(Röntgen frei, Arthrosegrad 1,2 oder 3)
PL = Patellaluxation / Kniescheibenluxation, mittels klinischer (Palpation) aber auch zusätzlicher röntgenologischen Untersuchung vom Tierarzt feststellbar. 
Beurteilung:
Grad 0 Patella kann in keiner Position vollständig aus dem Sulcus trochlearis gedrückt werden.
Grad 1 Patella kann vollständig luxiert werden, allerdings spontane Reposition.
Grad 2 Patella kann vollständig luxiert werden, erst durch Druck Reposition möglich.
Grad 3 Patella wird luxiert vorgefunden, Reposition noch möglich.
Grad 4 Patella ist permanent luxiert, Reposition nicht möglich.
SD2 = Skeletale Dysplasie 2, eine erbliche Form des Kleinwuchses bei der die Körpergröße normal, die Beine jedoch ca. 6cm kürzer als normal sind. (Gentest N/N frei, normal, N/sd2 Träger, sd2/sd2 betroffen)
Muskeln / Nerven:
CNM = Centronukleäre Myopathie, erbliche Muskelerkrankung, die zu einem sog. Muskelschwund führt.
(Gentest N/N frei, normal, N/cnm Träger, cnm/cnm betroffen)
DM = Degenerative Myelopathie, erbliche Erkrankung bei der es zum Absterben der langen Rückenmarksnerven und somit zu Lähmungen kommen kann. (Gentest N/N frei, normal, N/dm Träger, dm/dm betroffen)
NARC = Narkolepsie, erbliche bzw. genetische Erkrankung bei der es zu kataplektischen Episoden, vorübergehenden Lähmungen und besonderen Müdigkeit kommt.
(Gentest N/N frei, normal, N/narc Träger, narc/narc betroffen) 
MH = Maligne Hyperthermie, erbliche bzw. genetische Erkrankung bei der es zu hohem Fieber, Muskelkrämpfen /-steifheit oder auch zu Atembeschwerden – oft unter Stress (CSS Canine Stress Syndrom) – kommen kann.
(Gentest n/n normal, n/MH betroffen mischerbig, MH/MH betroffen reinerbig)
Augen:
Gonioskopie = Augenuntersuchung, bei der ein eventueller Katarakt (Trübung der Linse) feststellbar ist. Einige Kataraktformen wie corticalis, nuklearis und/oder polaris posterior) sind zuchtausschließend. 
RD = erbliche Retinadysplasie (im schwersten Fall – RD-total – kommt es zu einer Netzhautablösung)
PRA = Progressive Retina Atrophie, bedeutet ein langsames fortschreitendes absterben der Netzhaut
(Gentest PRCD-PRA N/N Normal frei, PRCD-PRA N/m (Carrier) Anlagenträger, PRCD-PRA m/m (Affected) Betroffen)
STGD = Stargardt Krankheit / Stargardt disease / Morbus Stargardt – erbliche Augenkrankheit, bei der es zur Beeinträchtigung der Sehfähigkeit kommt.
(Gentest N/N Frei, N/stgd Träger, stgd/stgd Betroffen)
Zähne:
Zahnstatus = Das Gebiss eines zur Zucht zugelassenen Labrador Retriever muss eine komplette Schere (Scherengebiss) aufweisen und es müssen mindestens alle Schneidezähne (Incisivi), alle Eckzähne (Canini), alle Reißzähne (P4 oben und M1 unten) vorhanden sein.
Herz:
Kardiologische Beurteilung / Untersuchung mittels Herzultraschall möglich. Kardiovaskuläre Veränderungen werden in Kardio-0 keine, Kardio-1 leichtgradige, Kardio-2 mittelgradige, Kardio-3 schwere Auffälligkeiten eingeteilt.
Haut / Fell:
HNPK = Hereditäre nasale Parakterose, genetische Erkrankung bei der es sich um eine Differenzierungsstörung der Hautzellen im Bereich des Nasenspiegels handelt. Risse, Krusten, Fissuren an der Nase sind bei dieser hierbei charakteristisch.
(Gentest N/N Frei, N/m Träger, m/m Betroffen)
Long-Coat (L-Lokus) / Haarlänge = Langhaarigkeit, genetische Untersuchung, ob der Hund Kurzhaarigkeit oder Langhaarigkeit vererbt.
(L/L Der Hund ist kurzhaarig / Long-Coat frei, L/l Der Hund ist kurzhaarig / Long-Coat Träger, l/l Der Hund ist langhaarig / Long-Coat Vererber)
Dilute-Gen (D-Lokus) = Haar-/Fellverdünnung, welches zum Fellverlust und zu Hautekzemen führen kann. Häufig in Kombination mit Farbverdünnungen / Fehlfarben CDA = Color Dilution Alopecia  / CMA = Color Mutant Alopecia.
(Gentest DD Frei, Dd Träger, dd Betroffen)
Sonstige: 
EIC = Exercise Induced Kollaps, genetische Erkrankung bei der es zu Minderbelastbarkeit, Schwäche und Kollaps – ähnliche Symptome einer Epilepsie – kommen kann.
(Gentest N/N frei, normal, N/m Träger, m/m betroffen)
CT = Kupferspeicherkrankheit, genetische Erkrankung bei der es zu einer verminderten Ausscheidung von Kupfer und somit zu Leberschädigungen kommt.
(Gentest N/N frei, normal, N/m Träger, m/m betroffen)

Kontrollierte Rassehundezucht

www.meingesunderrassehund.de

„Verantwortungsvolle Züchter verpflichten sich schon vor der Geburt für die Gesundheit ihrer Welpen. Und tragen jeden Welpen nicht nur für acht Wochen auf Händen, sondern auch ein Hundeleben lang im Herzen.“

– KONTROLLIERTE RASSEHUNDEZUCHT

IST KEINE QUALZUCHT –

Es wurde herausgefunden, dass die überwiegende Anzahl von Defektzuchten / sogenannten Qualzuchten außerhalb der großen Zuchtverbände stattfindet.
Deshalb, Augen auf beim Welpenkauf!

In Deutschland gibt es nur zwei Zuchtvereine (DRC e.V. und LCD e.V.) – für die Rasse Labrador Retriever –  ,welche dem VDH und somit der F.C.I. angeschlossen sind.